Die Briefe

11. September 1935

Brief von Georg

Meine liebe Kleine, ich habe schon lange darauf gewartet, daß du den Versuch machen wirst, eine Besuchserlaubnis zu bekommen.Trotzdem war es für mich eine große Überraschung, als man mich zu dir geführt hat. Ich werde noch lange von den wenigen Minuten zehren, die ich mit dir zusammen war. 5 Monate haben wir uns nicht gesehen! … Weiterlesen →

08. September 1935

Brief von Rosemarie

Lieber Georg, ich sitze im Zug u. werde gleich zu Dir fahren. Ich habe erst noch die Post abgewartet, nun habe ich endlich Deinen lieben Brief in Händen. Er würde mir große Sorgen bereiten, wenn ich nicht zu Dir fahren dürfte. So werde ich Dich bald sehen, Deine Hände haben. Da treten alle Sorgen in … Weiterlesen →

06. September 1935

Brief von Georg

Meine liebste Kleine, endlich ein Brief von dir! Leider konnte ich in der letzten Woche nicht schreiben. Mache dir jedoch keine Gedanken. Ich bin nach wie vor gesund. Du mußt auch wissen, daß ein Brief an den Rechtsanwalt mich nicht verhindern kann, an meine Frau zu schreiben. Ich weiß ja, wie du auf meine oft … Weiterlesen →

01. September 1935

Brief von Rosemarie

Lieber, alter Junge, heute kommst Du kurz weg. Schule, Englisch, Lektion für den Schulratshelfer, Haushalt (1%) – das ist genug! Mir brummt der Kopf, aber es macht Spaß. Und viel Arbeit ist die einzige Medizin gegen die große Sorge um meinen Kameraden, von dessen Leben ich so gar nichts weiß. Ich habe jetzt ausprobiert, daß … Weiterlesen →

25. August 1935

Brief von Rosemarie

Lieber Georg, jetzt funktioniert unser Briefwechsel wieder, da ich mit meinem Brief warten kann, bis ich – meist Sonntag früh – Deinen bekommen habe. In Lobenstein mußte ich meinen Brief wegschicken, bevor ich Deinen in Händen hatte. Ich nehme an, daß Du ein Gesuch nach Dresden gemacht hast, um die Erlaubnis zu bekommen, an Dr. … Weiterlesen →

22. August 1935

Brief von Georg

Meine liebe Kleine, du weißt nunmehr, daß alle deine Vorwürfe grundlos sind. Auch in der Zukunft mußt du immer daran denken, daß nur äußere Umstände hindern mich zuweilen, über die Behandlung von sachlichen Dingen hinauszugehen. Es freut mich sehr, daß ich dir noch rechtzeitig geschrieben habe, daß der Besuch des Rechtsanwalts überflüssig ist. Dies ist … Weiterlesen →

18. August 1935

Brief von Rosemarie

Lieber Georg, ich danke Dir sehr für Deinen Brief vom 18. 8. Siehst Du, wenn ich vernünftig bin, sage ich mir selbst, daß Du nicht Zeit u. Gelegenheit hast, ausführliche Briefe zu schreiben. Aber manchmal bin ich eben unvernünftig. Bitte sei mir deshalb nicht böse. Herr Dr. Melzer hatte beschlossen, Dich Mitte der Woche zu … Weiterlesen →

16. August 1935

Brief von Georg

Meine liebe Kleine, es steht mir viel zu wenig Platz zur Verfügung, als daß ich in der Lage wäre, den Charakter einiger meiner Briefe zu erklären. Nunmehr weißt du aber, daß ich nach wie vor nur darnach strebe, wieder bei dir zu sein. Deine Fahrt nach Dresden hat mir wieder gezeigt, daß ich mich in … Weiterlesen →

10. August 1935

Brief von Rosemarie

Lieber Georg, Dein letzter Brief hat gleich alles wieder gut gemacht, was der vorletzte weh getan hat. Ich fragte mich immer wieder, ob denn in einer ganzen Woche nicht Zeit sei zu 10 Minuten Konzentration, um mir auf 21 kurzen Zeilen irgend etwas Gutes zu schreiben. Etwas Gutes als Antwort auf meinen vorletzten Brief – … Weiterlesen →

Sommer 1935

Brief von Rosemarie vom Sommer 1935

Lieber Junge, bis jetzt habe ich für unsere Schulleiterin Hefte korrigiert, deren Mutter sehr krank ist. Ich bin sehr müde, aber Du, mein Junge, sollst noch Deinen Brief haben. Die Ferien habe ich ganz nützlich verbracht. Zuerst mit meiner Schwester die Abrechnung gemacht. Dann war ich jeden Tag beim Zahnarzt. In der Wohnung habe ich … Weiterlesen →