Brief von Georg

Meine liebe Kleine,

ich hoffe, daß du inzwischen mein Paket mit Büchern usw. erhalten hast. Ich bin sehr froh, daß ich dies alles schon jetzt nach Hause schicken durfte. Es war gleichzeitig ein kleines Lebenszeichen von mir. Der 14. Oktober beschäftigt mich sehr. Die Zeit geht mir jetzt viel zu langsam. Ich weiß dabei nicht, ob die Verhandlung oder das Wiedersehen mit dir ausschlaggebend ist. Wenn ich nach Leipzig komme, werde ich dir sofort schreiben. Du wirst sicher eine Besuchserlaubnis bekommen. Ich erinnere mich an deinen Besuch in Sachsenburg. Es tut mir nur leid, daß ich so wenig Zeit für dich hatte. Über deine Ferien mache dir keine Illusionen. Eine Enttäuschung wird ja sonst umso bitterer sein. Ich bin immer sehr froh, wen ich meinen Freunden über dich erzählen kann. Nur wenige haben eine so tüchtige Frau wie ich.

Dein Georg.

Zu diesem Brief gibt es noch ein angefangenes Konzept vom 26.:

Meine liebe Kleine,

über die Socken freue ich mich jeden Tag. Es ist ein Gegenstand, den ich jetzt nötig brauche, und den ich von mir aus nicht angeschafft hätte. Vielen vielen Dank! Ein Paket mit Büchern hast du wohl bekommen. Ich habe auf diese Weise meinen Koffer wesentlich erleichtert. Auf den 14. Oktober warte ich mit größter Ungeduld. Ich weiß aber nicht