Brief von Georg

Meine liebe Kleine,

ich habe schon lange darauf gewartet, daß du den Versuch machen wirst, eine Besuchserlaubnis zu bekommen.Trotzdem war es für mich eine große Überraschung, als man mich zu dir geführt hat. Ich werde noch lange von den wenigen Minuten zehren, die ich mit dir zusammen war. 5 Monate haben wir uns nicht gesehen! Du kennst nunmehr die Welt, in der ich seit 4 Monaten lebe. Einige meiner Kameraden haben sich übrigens gleich gesagt, daß es „Schorsch seine Frau ist“, als sie dich sahen. Es scheint doch, daß wir uns in irgendeiner Art ähnlich sind. Heute wurde mir gesagt, daß ich mit dem nächsten Transport nach Leipzig gebracht werde. Der Tag ist noch nicht bekannt. Einige Tage vor der Verhandlung werde ich bestimmt in Leipzig sein. Ich freue mich sehr, daß ich das schon jetzt dir mitteilen kann.

Wir sehen uns bald wieder.

Georg.